Mein erstes FIW-Spiel, oder auch "Der letzte Mohikaner" |
Am Mittwoch war es soweit. Zusammen mit Niko, Thomas und Christoph wagte ich mich an mein erstes FIW-Game mit den M&T-Regeln. Die drei haben schon einige Partien intus und sind bis dato schwer begeistert von den Regeln und dem Spiel-Feeling. Daher war ich schon sehr gespannt was mich erwarten würde.
Nach dem üblichen Vorgeplänkel - Tratschen, Quatschen und Plaudern - gings fluks ans Spielen. Etwas das mir gleich angenehm auffällt. Bei M&T im allgemeinen und bei uns mit unseren 15mm im Speziellen: Ein Spieltisch und die Truppen sind rasch aufgestellt und man ist schnell bereit für die ersten Karten.
Wir entschieden uns für ein Doppel - auch um mir einmal die Regeln näher zu bringen - mit 400 Punkte pro Seite.
Die Truppen
Christoph und ich übernahmen die kanadisch-französische Seite. Ich hatte meine beiden Canadian Militia-Truppen (je 6 Miniaturen) mit, die durch die Option Coureurs des Bois zu Trappern wurden. Christophs 12er Einheit French Regular Infantry verstärkten wir, dank Nikos Fundus, durch eine weitere 12er Einheit Reguläre sowie einer 6er Einheit Indianer (mit Hunting Rifle und Indians Allies Optionen) sowie einem regulären Infantrie Offizier. Somit war unsere Truppe eine reguläre Liste.
Thomas und Nikos Briten waren mit einer 12er sowie einer 10er Einheit regulärer Infantrie bestückt. Dazu kam eine 8er Einheit der Rangers sowie zwei 6er Trupps Indianer eines befreundeten Stammes.
Gelände
Das Dorf, bestehend aus vier Gebäuden, kam aufgrund meines, für diesen Abend zur Norm werdenden, 1er Wurfes ins Feld 1. Die Wälder wurden entsprechend auf den anderen Feldern des Spieltisches verteilt.
Objectives
Der nächste Schritt bei der Szenario-Entstehung war das Auswürfeln des jeweiligen Objectives jeder Seite. Die französische Seite bekam die Aufgabe "Protection". Bei diesem müssen Zivilisten in einem Dorf auf jeden Fall beschützt werden. Gewonnen wird, wenn am Ende des Spiels noch mehr als die Hälfte der Zivilisten leben.
Sir Thomas und Sir Niko bekamen hingegen - wie passenden - "Engagement" als Aufgabe. Hier gewinnt die Seite, wenn sie zwei Drittel der gegnerischen Truppe eleminiert.
Da zu unseren 400 Punkten noch 40 Punkte Zivilisten (10 % der Punkte der Truppe) hinzukamen, was 20 Zivilisten ausmacht :-) - waren die zwei Drittel schon eine Challenge.
die britische Seite gewinnt das Recht zum Aufstellen und entscheidet sich gleich für eine frontale Angriffsformation - ohne viel Marschieren! |
Eins der netten Dinge bei M&T sind die Side Plots. Neben den Objectives kann man für seinen Offizier auch Side Plots auswürfeln, die dann das Endergebnis - wenn mans schafft - beeinflussen können. Ich würfelte für unseren französischen Offizier eine 35. Dies bedeutet laut Liste im Regelbuch;
"I'll prove my worth". Toll. Unser Monsieur meint, er muss alleine eine Einheit, bestehend aus mindestens drei Mann, im Nahkampf angreifen und wenn geht dies auch überleben. Wieso nur meinte Niko, dass in all seinen Games bisher, der feindliche Offizier seinen Side Plot nicht überlebt hat? :-)
Niko würfelte eine 66 - "Let us thwart their plans!". Eh klar. Dies bedeutet, der Side Plot des britischen Offiziers war, unseren Offizier am Erreichen seiner Aufgabe zu hindern.
Anschließend verliere ich den Wurf, wer als erstes Aufstellen darf. Niko und Thomas entscheiden sich für eine agressive Aufstellung, in der sie mit der Hälfte ihrer Truppen sofort bei unserem Dorf sind. Thomas plaziert die Hälfte vom ihm geführten britischen Truppen wie folgt - Indianer rechts außen im Freien, danach eine Einheit reguläre Infantrie und die zweite Indianertruppe im Waldstück, das zentral in der britischen Aufstellungszone liegt.
Wir formieren unsere regulären Truppen aus diesem Grund frontal zu ihrer Front. Die Zivilisten suchen im großen Gebäude sowie in den beiden hinteren Holzhäusern Schutz. Im rechten Gebäude verbarrikadiert sich eine meiner Trappertruppe. Unsere Indianer sowie die zweite Trapper-Einheit sind in Reserve - eine der Vorgaben unseres Objectives, dass ein Drittel unserer Truppen in Reserve liegen.
die Aufstellung am Beginn des Kampfes. In den Häusern verbergen sich die Zivilisten sowie im rechten Haus eine Einheit kanadischer Trapper. Der Rest der französischen Truppen liegt in Reserve. |
Mit dieser Aufstellung ist uns vier klar, dass viel vom Kartenglück abhängt, bzw. wer als erstes seine Truppen in den Nahkampf bzw. in eine optimale Schußposition bekommt.
Turn 1
Nun beginnt das Spiel. Die Karten unserer Einheiten - inklusive der der Zivilisten - sind gemischt. Jetzt wird einfach jeweils eine Karte gezogen und die jenige Einheit und Fraktion, die auf der Karte steht, darf eine Aktion tätigen. Die ersten Karten aktivieren die britischen Indianer, die sich jeweils vorwärts bewegen, sowie unsere Zivilisten und Trapper, die aus den Häusern heraus schießen, jedoch wenig bis null Schaden anrichten. An diesem Punkt beginnt Niko bereits skeptisch die von Thomas getätigte Aufstellung kritisch zu hinterfragen. Vor allem die im Freien, einer französischen regulären Infantrietruppe, gegenüber stehenden Indianer-Truppe macht Niko sorgen. Und seine Sorge soll in den nächsten Minuten sich auch als begründet erweisen. Denn nun folgt eine französische Karte, der nächsten. Vor allem die Karten für die Aktivierung der regulären Infantrie bringt Thomas und Niko einige Schweißperlen auf ihre Stirn und Monsigneur Christoph und mir hingegen ein breites Grinsen ins Gesicht. Denn unsere tapferen Truppen in Fire Line Aufstellung zerpflücken - auch dank guter Würfelwürfe Christophs - die erste Indianertruppe, soweit das der Reactionswurf von Thomas mißlingt und der letzte Indianer der Truppe verschwindet von der Bildfläche. Nicht besser ergeht es auch der zweiten Indianer-Truppe.
dem Beschuß der französichen regulären Infantrie ist diese Indianertruppe schutzlos ausgeliefert. Bis auf einen Mann stirbt gleich beim ersten Volley die gesamte Truppe |
so sieht das Feld aus, nach dem folgenden Reactiontest von Thomas. Auch der letzte Indianer ist geflohen! |
Die Situation auf der rechten Flanke der Briten wurde noch prekärer. Die einzigen Karten, die Niko zog waren im Anschluss an der Vernichtung ihrer Indianertruppen, Indianerkarten. Fast schon ironisch. Und es kam, wie es kommen mußte. Unsere französischen Infantrieeinheiten bekamen erneut die Möglichkeit ihre Schussgenauigkeit unter Beweis zu stellen, was sie auch taten. Diesmal bekam das Infantriebattalion von Thomas sein Fett weg. Die beiden Volleys dezimierten die Einheit auf wenige Mann.
Dies war dann auch der Auslöser eines kleines Ausbruches aufseitens Nikos.
die Situation zwischen den beiden britischen Kommandeure eskaliert... |
mehr blieb von der rechten Flanke der Briten am Ende des ersten Turn nicht über |
In der Zwischenzeit zog Niko diesmal am Anfang vor allem britische Karten. Dies hatte zur Folge, dass sich auch die britischen Regulären bewegten und schossen. Die Schußergebnisse der dezimierten Einheit waren eher zu Vernachlässigen. Jedoch die Rangertruppe kam mehrmals zum Einsatz und war in wenigen Zügen im rechten Waldgebiet verschanzt, wo sie eine unserer Infantrieeinheiten von hinten mit ihren Rifles beschossen. Eine eher weniger angenehme Situation, da die Rangers doch ihre Flinten zu benützen wissen. Gottseidank waren die Verluste verträglich.
die linke Seite der Briten beginnt sich zu bewegen |
die britischen Rangers bewegen sich rasch in das am rechten Rand befindliche Waldstück und beginnen von dort den Beschuss der französischen Infantrie |
die letzte Einheit unter der Kontrolle von Thomas sieht tapfer ihrem Ende entgegen. |
Durch den Verlust der britischen Einheit wurde die gesamten englischen Einheiten auf unter 50 Prozent reduziert. Dies hat zur Folge, dass ab nun die Moralkarte in den Kartenstoß kommt. Wird diese gezogen müssen alle verbliebenen Einheiten einen Moraltest machen.
In der Folge kommt es auf der französischen rechten Flanke nur noch zu einigen Schusswechseln. Wie zb. den Beschuß der Trappereinheit im Haus durch die zweite Infantrieeinheit der Briten. Jedoch sind die Erfolge der Schusswechsel eher gering.
die französischen Indianer marschieren gut gelaunt im Wald herum. Sie kommen nicht mehr zum Einsatz. |
dies war die finale Situation, was einer Niederlage der Briten, gleichkam |
Conclusio
FIW in 15mm ist cool. Die Spielfläche mit 90 x 90 funktioniert bei diesem Maßstab sehr gut. M&T sorgt für viel Abwechslung und Flair. Auch wenn ich bei diesem Spiel die Bewegungsmöglichkeiten und -Raffinessen nicht mitbekommen habe, da es hierfür einfach zu wenig Bewegung gab. Das man nie weiß, welche Fraktion und hier auch, welche Einheiten aktiviert werden können, bringt eine weitere Nuance ins Spiel. Es ist sicher Geschmacksache, da man einfach nicht vorausplanen kann. Aber mir gefällt dieser Zufallsparameter im Spiel.
Final - es macht Spaß!
4 Kommentare:
Liest sich gut! Auch eure Minis schauen absolut klasse aus.
Nice report, looks like a funny game!
@Moiterei_1984
Danke Moiti!
Die Minis am Tisch waren von Thomas, Niko und Christop. Meine waren in Reserve bzw. im Haus (virtuell) und somit nicht am Tisch zu sehen. Ich hatte sie aber mit!!!! :-)
@Phil
Phil!
Yep, it's really a nice beer & breezle game! Fast and through the card throwing action nobody know which fraction is the next and which unit. it's funny!
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