Das Schlachtfeld - Wald. |
Mein Spielpartner Thomas und ich entschieden uns dafür ein Szenario im Wald ohne Gebäude zu spielen und so gänzlich auf den Szenariogenerator aus dem Regelbuch zu verzichten.
Gespielt wurde jeweils mit einer 300 Punkte-Liste und mit der 3-Karten-Variante, die ich schon im letzten Testspiel ausprobiert hatte. Wir hatten in der Zwischenzeit in unserer Spielgruppe eine heiße Diskussion, ob nun die Standard-Variante mit einer Karte oder die 3-Karten-Variante die bessere ist. Auf der einen Seite favorisiert ein Teil der Gruppe die letztgenannte, da man - so ist der Tenor - überhaupt Spielzüge planen kann.
Ich sehe es ein wenig differenzierter. Ja, es ist mit der 3-Kartenvariante sicher weit aus besser möglich, einen Spielzug zu planen. Aber auch hier ist man vom Zufall abhängig. Hat man keine passenden Karten in der Hand, kann man auch nicht geplant einen Zug auspielen. Mit der 3-Kartenvariante wird der Zufallsfaktor bei der Aktivierung der Einheiten im Gegensatz zur Ein-Kartenvariante sicher reduziert, aber gänzlich weg ist er sicher nicht.
Gegnerische Listen und Optionen
Aber kommen wir wieder zum eigentlich Spiel zurück. Thomas hatte seine Briten mitgenommen und sie auf eine passable 300 Punkte Liste aufgerüstet:
- 1 x 12 Reguläre
- 1 x 6 Rangers mit Rifle und Elite
- 1 x 6 Rangers mit Elite
- 1 x Regulärer Offizier
- 1 x Ranger Offizier
Die britische Aufstellungszone |
Die Liste meiner Franko-Kanadier sah so aus:
- 1 x 10 Compagnies Franches de la Marine
- 2 x 6 Coureurs des Bois
- 1 x 6 Indianer
- 2 x Offiziere, einer davon mit Light Troop Offizier Option
die französische Aufstellung - hier beeits mit Hidden Movement-Marker und Dummy-Marker |
Die Hidden Movement-Option läßt sich nur bei Units mit der Scout-Fähigkeit verwenden - also irreguläre Truppen und Indianer. Prinzipiell haben die neuen Optionen mehr Tiefe ins Spiel gebracht. Einerseits führen die Dummy Marker durchaus zu Verwirrung beim Gegner und die Vigilance-Option macht es weit aus schwieriger sich unbemerkt einer Einheit zu nähern. Bei der Vigilance-Option (die Aktivierung hierfür kostet eine gesamte Aktivierungsphase) reagiert eine Einheit auch ohne Aktivierung eigenmächtig mit einer Schussphase auf eine Bewegung oder andersartige Aktivierung einer feindlichen Einheit innerhalb der Line-of-Sight der Einheit. Dies kann schon sehr weh tun, zb. wenn man mit eine Indianertruppe versucht sich anzuschleichen und dann von einer Vigilance-Unit beschossen wird.
Die ersten Turns
Wir spielten auf einem 100 x 120cm Tisch mit sehr viel Waldgelände und zusätzlichen Büschen und Zäunen als Deckungsmöglichkeiten. Bei beiden Seiten waren die ersten Turns geprägt von der sicheren Annäherung an den Feind.
Die Hidden- und Dummy-Marker taten ihr übriges, dass beide Generäle nicht wußten, welche Einheiten hier vorwärts marschierten (bis auf die beiden regulären Einheiten). Aufgrund des Geländes sowie mit den verbundenen Hidden Movementmarkers war in den ersten Zügen kein Spotting von gegnerischen Einheiten möglich.
Wie es oft so kommt, wurde es noch schlimmer. Denn ich legte die Event Card 1 ab und würfelte Regen. Genau, ab diesem Zeitpunkt hatten wir Starkregen im Spiel, was bedeutete, dass sich teilweise die Bewegung im Waldgelände halbierte und wir auch beim Spotten noch weniger sahen.
die ersten Bewegungsphasen waren ein Annähern an den Feind |
Die französichen Einheiten rücken weiter vor. |
Eine der französischen Trappereinheiten hat sich "enttarnt" und ist somit bereit fürs Schießen. |
Thomas hatte seine Elite-Ranger mit Rifle in einem Waldgebiet plaziert. Rechts davon maschierten seine Regulären auf meiner linken Flanke an meine Indianer und eine meiner Trapper-Einheiten, die zu diesem Zeitpunkt noch hidden waren, heran. Wie sehr Dummy Marker das Spiel beeinflussen können, zeigte sich etwas später, als ich einen Dummymarker näher an seine regulären Infantristen heranzog, Thomas darauf hereinfiel und seine Regulären so plazierte, dass er diesen Marker angreifen konnte. Dadurch kam er in Schuss- sowie Spottingreichweite meiner echten Indianer.
Thomas bewegt seine Truppen nach vorne |
hier sucht die zweite Ranger-Einheit Deckung hinter einem Zaun. |
Die reguläre Truppe der Briten geht in die Falle |
die britische Regulären haben starke Verluste hinnehmen müssen |
Der weitere Beschuss durch meine zweite Trappereinheit am linken Flügel reduziert die britische Infantrie um weitere zwei Figuren, sodass die Einheit auf drei Mann schmilzt und somit nicht mehr offensiv am Spiel teilnimmt und sich mehr und mehr zurückzieht.
die britische reguläre Einheit ist auf drei Mann reduziert und zieht sich zurück. |
An dieser Stelle haben wir dann aus zeitlichen Gründen das Spiel beendet und uns auf ein gutes Remie geeinigt. Die taktische Position war für die Franzosen wahrscheinlich besser. Jedoch sind Elite Ranger mit Rifles eine harte Nuss.
Conclusio
Mir hat das Spiel sehr gut gefallen, auch wenn die ersten Züge durch das viele Gelände ausschließlich mit Bewegungen und weniger durch Gefechte geprägt waren. Die viele Deckung erzielte realistische LoS und Spottingergebnisse. Im Wald sieht man eben nicht so weit, wie auf der Ebene :-) Reguläre im Wald kann sich nicht allein auf die Fireline verlassen und sollte sich von Waldstücken und light Cover-Flächen innerhalb ihrer Spottingreichweite in Acht nehmen. Die Optionen Hidden Movement, Dummy Marker sowie Vigilance haben uns sehr gefallen und dem Spiel mehr taktische Finesse gebracht.
2 Kommentare:
Nice report, great looking terrain!
Schöner Bericht und nettes Spiel. Schade das Du so weit von mir weg wohnst.
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